„Die Welt positiv verändern und nicht lange reden und planen, sondern handeln, was hätten wir für die Zukunft nötiger als das.

Kinder, besonders kleine, werden es in ihrem und unserem Garten mit Begeisterung tun und dabei so viel Spaß haben, dass sie uns anstecken könnten:

Etwa indem sie Steine hin – und hertragen, Löcher graben und wieder zuschütten, Erdhügel errichten und bepflanzen, das Wasser stauen und umleiten oder aus Stecken ein luftiges Naturhaus bauen.“

                                                                                 ( Dorothe Frutiger )

Emotionale Entwicklung und soziales Lernen

Die Auseinandersetzung, das emotionale Erleben und der unmittelbare Umgang mit den Elementen Erde, Wasser, Feuer ( Feuerkörbe ), Blumen, Bäume, Licht und Schatten, etc. sind für die Kinder von großer Bedeutung.

Das Erleben von gemeinsamem Spiel, Planung, Auseinandersetzung, Ideenaustausch, Konfliktverhalten und Kompromisse schließen ist für jedes Kind wichtig.

Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und der Freude am Lernen

Auf der Grundlage sinnlicher Wahrnehmungen und durch das eigene Tun entwickeln die Kinder ihr Bild von der Welt. Aktives Mitarbeiten im Garten mit graben, pflanzen, Unkraut jäten und dem späteren Ernten von Obst und Gemüse vermitteln den Kindern einen Einblick in den Kreislauf der Natur.

Der Neurobiologe Gerald Hüther sagt:

„ Je komplexer die Umwelt,

              je vielfältiger die Beziehungen, die das Kind in ihr

    eingehen kann,

                desto intensiver ist das kognitive Wachstum„.

Körper – Bewegung – Gesundheit

Der Spielplatz bietet den Kindern Platz zum vielseitigen bewegen, rennen, toben, balancieren, klettern, rutschen, schaukeln, wippen, etc. Gesundheit und körperliches Wohlbefinden sind eng mit regelmäßiger Bewegung verbunden. Kinder fühlen sich gesund, sind weniger unfall – und krankheitsgefährdet, weniger ängstlich und gehemmt, wenn ihr Körper zu seinem Recht kommt.

Durch die Arbeit  im Obst – und Gemüsegarten eröffnet sich den Kindern ein neues Erfahrungsfeld.

Sprache und sprechen

Der Außenbereich des Kindergartens ermöglicht den Kindern neben Spiel – und Bewegungsangeboten auch die Begegnung mit Natur – und Umwelt. In allen Bereichen ist der sprachliche Austausch, das Entwickeln von Ideen, Fragen stellen, Hypothesen formulieren und dann auch zu erforschen, die Auseinandersetzung mit den Spielpartnern, Regeln und Absprachen treffen und einzuhalten, diskutieren und erklären sehr wichtig.

Tiere und Pflanzen werden benannt, die Kinder werden mit Teilbereichen des Natur – und Umweltschutzes vertraut gemacht.

Lebenspraktische Kompetenzen

„ Hilf mir, es selbst zu tun„. Dieser bekannte Satz von Maria Montessori gilt auch im Außenbereich des Kindergartens. Im Garten arbeiten die Kinder mit Spaten, Hacke, Harke, Schubkarre, etc. Sie erproben und erlernen die Handhabung der Gartengeräte.

Die Kinder haben die Möglichkeit zu schnitzen. Sie werden an den Gebrauch der Schnitzmesser herangeführt, sie können üben und werden so immer sicherer im Umgang mit dem Schnitzmesser. Gerade das Heranführen an diese oft angstbesetzten Tätigkeiten ist uns sehr wichtig, dazu zählt z.B. auch der Umgang mit Werkzeug wie Hammer und Säge sowie auch der Umgang mit Feuer in Feuerkörben.

Mathematisches Grundverständnis

Höhen, Abstände, Mengen – und Grössenvergleiche, verschiedene Formen und Farben gehören auch zum Außengelände.

Beim Klettern ist es wichtig, den Abstand der Zweige gut abzuschätzen; den Abstand der Ringe am Hangelpfad; wie hoch kann ich klettern?; wieviel Sand passt auf die Schaufel oder in den LKW?; wieviel Wasser in den Eimer oder in die Gieskanne?

Zum Außenbereich gehören auch Fahrzeuge wie Trecker, Roller, etc. Die Kinder setzen sich mit Entfernungen und Geschwindigkeiten auseinander.

Ästhetik

Grosse, alte Bäume, ein mit Sträuchern bewachsener Hügel, Kletterbäume, verschiedenen Gartenformen wie Steingarten und Obst- und Gemüsegarten.

Die Kinder experimentieren draussen mit Sand und Wasser.

Sie erleben die verschiedenen Jahreszeiten und die verschiedenen Wettererscheinungen draussen mit der Gesamtheit ihrer Sinne.

Natur und Lebenswelt

Beim Bauen, Gestalten und Konstruieren mit den natürlichen Materialien Wasser, Sand, Zweige, Steine, etc. lernen die Kinder die Eigenschaften und auch den Eigensinn elementarer Kräfte wie Wasser und Sand kennen. Beim Bau von Gräben und Kanälen im Sandkasten zwischen den verschiedenen Pfützen oder gefüllt aus dem Wasserschlauch nehmen die Kinder die Wirksamkeit ihres eigenen Tuns wahr.

Sie finden Tiere und Pflanzen und befassen sich mit der Natur, für die sie Verantwortung übernehmen.

Ethische und religiöse Fragen, Grunderfahrungen menschlicher Existenz

Im Miteinander von Kindern unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Geschlechts erlebt ein Kind Wertschätzung und Respekt, aber auch Konflikte sowie deren Lösungsstrategien.

Jedes Kind ist entsprechend dem Alter und dem Entwicklungsstand aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen, den anderen Kindern und den Erwachsenen gegenüber.

Im sachgerechten Umgang mit Spielgeräten und – material und im wertschätzenden Umgang mit der Natur erfahren die Kinder die Wertigkeit der sie umgebenden Welt.