Der Bewegungsraum ist ein grosser, heller Raum mit verschiedenen Materialien, die:
- Aufforderungscharakter haben
- die Kinder reizen Dinge auszuprobieren
- zur Planung auffordern
- zum Dialog anregen
- zum Grenzen austesten und wenn möglich zu erweitern reizt
- zum Gedankenaustausch und evtl. zum Schließen von Kompromissen anregen
- es ermöglichen, ergebnisorientiert zu arbeiten.
Der Raum wird genutzt für :
- Angeleitete Angebote
- Kinderangebote
- Dialoggruppen
- Therapeuten
Über den Körper und die Bewegung setzen sich die Kinder mit ihrer Umwelt auseinander, sie lernen sich einzuschätzen und gewinnen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.
Durch Bewegung lernen die Kinder etwas zu bewirken und erhalten Rückmeldung über das, was sie können, über Erfolg und Misserfolg.
Der Wunsch nach Bewegung, die Freude an der Bewegung, die Lust sich zu bewegen ist jedem Kind angeboren.
Bewegung ist der wichtigste Bereich um Informationen über sich, den eigenen Körper und dessen Fähigkeiten und über die uns umgebende Welt zu erfahren.
Durch Bewegung kommt es zu ersten Interaktionen zwischen den Kindern :
- es wird Blickkontakt gesucht
- erste Berührungen finden statt
- je mehr Sinne angeregt werden, desto besser können sich die Kinder das gemeinsame Erlebte merken.
Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
Im Bewegungsraum gibt es klare Absprachen und Regeln. Wichtig ist, diese mit den Kindern zu besprechen, um ihnen damit klare Strukturen zu vermitteln.
Durch das Ausprobieren lernen die Kinder ihre Grenzen kennen und sind aufgefordert, sich damit auseinander zu setzen, wo stehe ich und wo will ich hin ?
Wenn ein anderes Kind etwas besser kann, kann es zu Entmutigung und Frustration kommen, diese Gefühle müssen ausgehalten und ausgelebt werden und jedes Kind muss einen Weg für sich finden, damit umzugehen.
Jedes Kind ist wichtig. Alle Kinder müssen Wertschätzung erfahren, die eine Weiterentwicklung ermöglicht.
Vertrauen in die Kinder zu haben bedeutet, sie erkennen zu lassen, wo sie stehen und dann darauf aufzubauen und ihnen neue Herausforderungen bieten.
Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und der Freude am Lernen
Bewegungsangebote müssen erlebnisorientiert sein und Wagnisse ermöglichen, sie sollen eine Herausforderung für das Kind darstellen.
Durch die Angebote von Kindern für Kinder lernen sie, dass sie :
- planen und überlegen müssen ( Gruppengrösse, Material, etc. )
- sich selber als „ Anleiter „ sehen müssen
- sich mit den anderen Kindern auseinandersetzen müssen
- Probleme lösen und Kompromisse erarbeiten können.
Körper – Bewegung – Gesundheit
Die Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit , Gefühlsleben, kognitive Entwicklung, Sozialverhalten, Kommunikation, etc. vollzieht sich vorwiegend über die Bewegung und über die Wahrnehmnug.
Die Wahrnehmnug der Kinder, hier besonders die Raum- Lage- Wahrnehmnug erfolgt über die Bewegung. Je vielfältiger und umfangreicher die Angebote sind, desto besser wird die Wahrnehmung der Kinder gefordert.
Eine differenzierte Wahrnehmnugsfähigkeit ist eine Vorraussetzung für gut koordiniertes und sicheres Bewegungshandeln.
Sprache und sprechen
Im Bewegungsraum und in den Angeboten ist die Sprache ein wichtiger Faktor :
- Pläne werden geschmiedet und umgesetzt
- Diskussionen und Auseinandersetzungen finden statt
- Absprachen werden getroffen
- Regeln müssen vereinbart und eingehalten werden
- Bedürfnisse werden geäußert, usw.
Lebenspraktische Kompetenzen
Die Kinder bekommen Anreize, die sie ermutigen sollen eigene Wege zu gehen, eigene Angebote zu planen, neue Dinge ausprobieren um selbstbewußter, selbständiger und eigenverantwortlicher zu werden.
Die eigene Entscheidung ist wichtig.
Beobachtetes kann ausprobiert und weiterentwickelt werden.
Mathematisches Grundverständnis
Durch verschiedene Materialien der Bewegungsbaustelle setzen sich die Kinder mit mathematischem Grundwissen auseinander :
- Formen, Farben, Anzahl und Gewicht der Bauteile
- Höhen, Längen, Breiten des Gebauten
- Statik
- Durch laufen, klettern, kriechen, etc. setzen sie sich mit Raum-Lage- Bezeichnungen auseinander, wie hoch, tief, oben, unten, etc.
- Geschwindigkeiten und Längenmaße werden erarbeitet.
Ästhetische Bildung
Durch Bewegung werden sensorische und motorische Fähigkeiten gefordert und beeinflussen sich gegenseitig:
- Die Kinder werden vertrauter mit ihrem Körperschema
- Positionswechsel sind gefordert
- Anspannung und Entspannung werden erfahren
- Gleichgewicht
- Genaues Hinhören und Zuhören
- Überschaubare Risiken werden eingegangen
Natur und Lebenswelt
Bewegungsangebote finden auch mit Matielal aus der Natur statt. Zweige, Stöcke und Steine können Bestandteile von Angeboten sein. Visuelle und taktile Wahrnehmung sind gefordert und zeigen ihre grosse Vielfalt.
Bewegungserfahrungen draussen und drinnen ergänzen sich.
Ethische und reliöse Fragen, Grunderfahrungen menschlicher Existenz
- Die Kinder lernen Gruppenstrukturen kennen
- Rücksichtnahme
- Individualität wird gesehen und geschätzt
- Toleranz untereinander ist gefordert
- Empathie und Einfühlungsvermögen
- Auseinandersetzung mit anderen
- Verständigungund Kommunikation sind erforderlich.